Lithos Crop GmbH, shutterstock

Schädlingsbekämpfer Lithos kooperiert mit Syngenta

Das niederösterreichische Biotech-Startup Lithos Crop findet in Syngenta einen großen Agrartechnologiekonzern als Vertriebspartner für seine bio(techno)logische Schädlingsbekämpfungsmethode.

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In Niederösterreich wird bei Lithos Crop schon einige Jahre an einer Verwirrungstaktik in der Schädlingsbekämpfung mit Pherolit geforscht. Dabei handelt es sich um einen Wirkstoff, der das weibliche Sexualhormon von Schädlingsarten imitiert. Wenn dieser Wirkstoff ausgebracht wird, verwirrt er paarungswillige Schädlinge und erschwert es ihnen, andere fortpflanzungsbereite Artgenossen zu finden. Erst im Oktober vergangenen Jahres erhielt das Start-up über die Invest AG und den EIC-Fonds eine Kapitalspritze in Millionenhöhe (wir berichteten) und hatte auch davor schon die langjährige Forschung mit einigem Fördergeld unterstützt bekommen.

Nun ist der Schweizer Agrartechnik-Riese Syngenta Biologicals (mittlerweile in Hand des chinesischen Unternehmens Sinochem) auf diese Schädlingsbekämpfer aufmerksam geworden und das niederösterreichische KMU hat einen der größtmöglichen Kooperationspartner angelockt. Jetzt wurde die Unterzeichnung einer Vertriebsvereinbarung bekannt gegeben. Durch die Kooperation wird der milliardenschwere Agrokonzern Syngenta künftig das sprühbare Pheromon zur Schädlingsbekämpfung in Europa vertreiben.

Mit pherolit-d will das niederösterreichische Start-up dem Westlichen Maiswurzelbohrer den Garaus machen. Das Produkt wird nun mit sehr viel mehr „Wumms“ vom Marktführer Syngenta Biologicals in Europa auf den Markt gebracht. Die sprühbare Pheromon-Formulierung stört das Paarungsverhalten des Westlichen Maiswurzelbohrers und verhindert so die Ausbreitung des Käfers, der vor allem in Maisanbaugebieten ein Problem darstellt. Der Schädling, insbesondere die Larven des Käfers, schädigen die Wurzeln der Maispflanze, stören den Maisanbau und führen zu hohen Ertragsverlusten in der Landwirtschaft.

„Mit dem Wirkstoff pherolit-d haben wir die Möglichkeit, das Fortpflanzungsverhalten des Schädlings auf natürliche Weise zu stören und so die Schädlingspopulationen unter der wirtschaftlich schädlichen Schwelle zu halten, ohne dass es zu negativen Auswirkungen auf andere Organismen oder die Umwelt kommt“, sagt Franz Reitbauer, CEO und Gründer von Lithos Crop Protect, über sein Produkt.

Matthew Pickard, Head of Europe Biologicals and Seedcare bei Syngenta, gibt für die Gründe für die Zusammenarbeit zwischen dem Biotech-Startup und dem Agro-Riesen unumwunden die neuen EU-Regularien an, die weniger Chemie auf den Äckern fordern: “Diese Partnerschaft zwischen Syngenta Biologicals und Lithos Crop Protect ist ein weiterer wichtiger Schritt, um unser biologisches Portfolio mit zukunftsweisenden und innovativen Lösungen zu erweitern und gleichzeitig Lücken in der Schädlingsbekämpfung zu schliessen, die sich aus den aktuellen EU-Regulierungen ergeben“.

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